Netzwerke und Corona: Forschungsprojekt der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Kooperation mit dem KreHtiv Netzwerk

Erstellt von Franziska Schoch

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden in allen Bereichen der Gesellschaft spürbar. Einige Branchen brechen durch Auflagen von Bund und Ländern geradezu zusammen, für andere hingegen wird die Krise zur Chance. Auch die Arbeit der Netzwerke hat sich im Zuge der aktuellen Situation verändert. Mitglieder der Netzwerke werden mit akuten wirtschaftlichen Folgen konfrontiert. Der Bedarf an Netzwerken und Wissenstransfer und am Austausch zur aktuellen Lage, zu technischen Lösungen und digitalen Tools ist größer denn je. Netzwerke und ihre Netzwerk-Co-Organisator*innen reagierten schnell mit passgenauen Maßnahmen und Aktivitäten für ihre Mitglieder auf Anordnungen von Bund und Ländern.

In einem Forschungsprojekt am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien, untersuchten Studierende, welche Maßnahmen und Aktivitäten Netzwerke seit Beginn der Corona-Pandemie entwickelt haben, welche (neuen) digitalen Tools für die Netzwerkarbeit bedeutsam geworden sind und welche Kooperationserfahrungen sie mit anderen Akteur*innen und Institutionen in Netzwerken, Politik und Verwaltung gemacht haben. Das Forschungsprojekt wird von Univ.- Prof. Dr. Carsten Winter und Christine Preitauer geleitet, und findet in Kooperation mit dem kreHtiv Netzwerk Hannover e.V., der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung e.V. (GMM e.V.) sowie der Berlin Music Commission eG und Startup Mannheim statt.


Was wurde untersucht?

Interviews mit Netzwerk-Organisator*innen aus insgesamt 16 verschiedenen Netzwerken der Bereiche Musik, Soziokultur, Start-Up und IT verdeutlichten die veränderte Rolle der Netzwerke und ihrer Co-Organisator*innen. Netzwerke erhöhten und verdeutlichten ihre Relevanz, wurden sichtbarer. Neue Aufgabenfelder erschlossen sich und die Arbeitsweise verlagert sich mehr und mehr ins Digitale. Doch nicht nur im Management wird eine Beschleunigung in der Digitalisierung deutlich. Akteur*innen aus der Kunst- und Kreativbranche stehen durch die aktuellen Verordnungen, die Konzerte, Ausstellungen und Co. nur in begrenztem Umfang und unter strengen Auflagen erlauben, vor schwierigen und zum Teil existenzbedrohenden Situationen. Die Interviews zeigten, dass es neuer, innovativer Formate bedarf, damit Künstler*innen die Krise überstehen können.
Um dies zu erreichen, müsse außerdem ein Umdenken auf politischer Ebene stattfinden. Da ein Austausch zwischen Künstler*innen und Politik nur in begrenztem Umfang stattfindet, war es umso wichtiger, dass Netzwerke als Mittler zwischen den Akteur*innen fungierten, um die Forderungen der Kunst- und Kreativbranche durchzusetzen.

Aus den Interviews ergaben sich somit drei zentrale Themen, die für die Netzwerk-Arbeit seit Beginn der Corona-Pandemie eine zentrale Rolle spielten: Die Entwicklung der Rolle der Netzwerke und ihrer Arbeitsweise, die Notwendigkeit neuer, innovativer Formate sowie die Kommunikation zu politischen Entscheidungsträgern. 

Erste Erkenntnisse

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde ein online Workshop via Zoom durchgeführt, der sich dieser Themen annahm. Mit insgesamt zwölf Netzwerk-Co-Organisator*innen wurde in Breakout-Sessions über Netzwerkarbeit diskutiert, über Innovationen und Schranken, über Herausforderungen und Chancen, über Erfolge und Lücken. 
Netzwerkarbeit, das zeigten die Diskussionen, wird relevanter. Mit ihrer flexiblen Arbeitsweise konnten Netzwerke Transformationen als Chance wahrnehmen. Aus der Offenheit der Netzwerke, müssen mehr Kollaborationen entstehen, um neue Formate zu realisieren, um Künstler*innen und Nachwuchs zu stärken. Die Grundlage dafür ist das Erlangen einer höheren Sichtbarkeit in der Politik. Ein erster Schritt in diese Richtung könne der Zusammenschluss von Netzwerken sein, die als Interessensvertretung für ihre Mitglieder als Gemeinschaft an politische Entscheidungsträger herantreten können.  

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