Kooperationsevents Inclusive Minds Lab
Eine große Stärke unseres gewählten Ansatzes im Inclusive Minds Lab liegt in der Schaffung, Nutzung und Ausweitung von Netzwerken und Partner*innenschaften mit bereits bestehenden Initiativen, Projekten und Organisation in der Region Hannover. Es ist schnell klar, dass die Themen, die wir innerhalb des Projekts bearbeiten, nicht nur uns umtreiben. Auch andere beschäftigen sich mit Fragen der Vielfalt und der Arbeitswelt von Morgen. Mit Kooperationsveranstaltungen wollen wir Gemeinsamkeiten nutzen, vermeiden nebeneinanderher zu arbeiten und damit neue Menschen erreichen, die uns bisher noch nicht kennen.
Im November haben wir gleich zwei Chancen genutzt, gemeinsam mit Organisationen in Hannover Vielfalt, Fachkräftemangel und Diversity & Inclusion auf unterschiedlichste Weise zu thematisieren.
LEINEBIZ: NETZWERKEN MAL ANDERS
Die Initiative LeineBiz hat sich als Aufgabe gemacht „Net.Working mal anders“ zu denken. Für uns als kreHtiv Netzwerk, das seit Jahren einen ähnlichen Anspruch verfolgt, war eine Zusammenarbeit schnell beschlossen!
Mit ihrer Lets Conn@ct-Reihe bringt LeineBiz unterschiedliche Zielgruppen, von Führungskräften in Konzernen und KMUs bis jungen Gründer*innen kreativer StartUps zusammen und lässt sie miteinander arbeiten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die unterschiedlichen Stationen, an denen die Menschen miteinander ins Gespräch kommen und an echten Fragestellungen arbeiten. Dass in diesem November das Thema Fachkräfte auf der Agenda stand, passte natürlich wunderbar zu unserem Inclusive Minds Lab.
Besonders wichtig für uns war die Möglichkeit in der Zusammenarbeit mit LeineBiz unsere Zielgruppe noch einmal deutlich breiter zu adressieren, oder die „kreHtiv-Bubble“ einmal komplett zu verlassen. Die in ganz anderen Branchen zu findenden Probleme und Herausforderungen, auch im Hinblick auf Diversity & Inclusion sind schließlich die, die uns insbesondere interessieren. Mit der Veranstaltung kamen wir mit ganz neuen Menschen und Unternehmen ins Gespräch und konnten unseren Ansatz, aber auch die Art, wie wir über das Inclusive Minds Lab sprechen, noch einmal ganz anders austesten. Um unser kreatives Alleinstellungsmerkmal aber auch mit in die Veranstaltung reinzubringen, konnten wir Perfomancekünstlerin und Business Coach Ilka Theurich dazu gewinnen in einem performativen Impuls das Thema Vielfalt ganz nah an die Menschen und direkt ins kreativen „Tun“ zu bringen.
Die von LeineBiz angewendeten Methoden des Netzwerkens waren in dieser Form auch für uns neu, funktionierten aber genau wie beabsichtigt: Den ganzen Abend über konnten wir spannende Gespräche führen und dabei nicht nur das Projekt vorstellen, sondern auch unsere eigene Herangehensweise reflektieren. Gerade im Inclusive Minds Lab ist der direkte Austausch wichtig, um den Menschen wirklich zu vermitteln worum es geht. Dafür eignen sich solche Veranstaltungen super als Türöffner!
UNLEASH: WARUM VIELFALT AUCH FÜR STARTUPS ENTSCHEIDEND IST!
Von dem Entrepreneurship-Center der Hochschule Hannover wurden wir eingeladen, gemeinsam einen Programmslot bei der UNLEASH, der großen neuen StartUp-Convention von hannoverimpuls, zu gestalten. Nachdem wir erfahren hatten, dass es eine eigens ausgeschriebene Diversity-Stage gibt, stand für uns fest, dass wir mit dem Inclusive Minds Lab unseren Teil beitragen möchten.
Ob es bei einer solchen Veranstaltung eine eigene Diversity-Stage geben muss oder ob das Thema nicht zwangsläufig auch auf allen anderen Stages (Impact, Tech & Health) mitbehandelt werden muss, darüber lässt sich streiten. Dass die Stage einen ganzen Tag mit einem diversen Programm bespielt werden konnte, zeigt allerdings wie viel es in diesem Themenfeld zu besprechen, diskutieren und vermitteln gibt.
Da am Vormittag mit einem Panel zu Frauen in StartUps und anschließend eine Runde zu migrantischen StartUps zusammenkam, stand zu unserem Zeitslot die Dimensionen Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung im Vordergrund.
Neben der Moderation durch Ilka und Lukas, der für das Inclusive Minds Lab auf dem Panel saß, konnten außerdem Amelie Henze, Diversity-Trainerin und Gründerin, die leider kurzfristig erkrankte, sowie Julia Kolhoff, Projektleiterin beim queeren Karrierefestival „STICKS & STONES“, gewonnen werden. Im Vordergrund des Gesprächs standen die Fragen, warum es für queere Menschen in der Arbeitswelt noch immer so schwierig ist, was Unternehmen davon abhält Vielfalt in ihre Kultur komplett aufzunehmen und warum für Innovationen in Zukunft (und ehrlicherweise auch schon heute) ein vielfältiges Team unabdingbar ist. Besonders eindrücklich beschrieb Julia die Zeit, in der sie bewusst ihre Sexualität geheim hielt und so eine sehr strikte Trennung zwischen ihrem Arbeits- und Privatleben schaffte. Dadurch sei viel ihrer Kreativität und Leichtigkeit, mit der sie heute arbeiten könnte, verloren gegangen. Genau dies ist die Antwort auf die Frage, was denn die sexuelle Orientierung der Mitarbeitenden mit ihrer Arbeit zu tun hätte. Es geht nicht darum, dass diese stetig im Vordergrund der Behandlung der Menschen steht, sondern dass keine Energie darauf verwendet werden muss, sich zurückzunehmen und zu verstecken. Sondern das Gefühl von Wertschätzung und Zugehörigkeit zu schaffen, die dann dafür sorgt, dass Alle sich trauen, ihre Expertise und Perspektive einzubringen. Damit wird die effektive Arbeit an Innovationen erst möglich.
Es war spannend die ISO-Norm 30415 noch einmal einem ganz anderen Publikum näherzubringen. StartUps sehen sich oftmals mit ganz anderen Fragen konfrontiert als ein grundlegendes Diversity Management aufzubauen. Sie können aber, anders als lang etablierte Unternehmen, schon zu Beginn ihrer Arbeit die Grundsteine legen, die eine langfristig vielfältige und inklusive Belegschaft ermöglicht.
Diese beiden Kooperationsveranstaltungen zeigen, wie wichtig es ist, den Dialog über Diversity und Inklusion in verschiedene Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft zu tragen. Sei es im Austausch mit KMUs und etablierten Unternehmen oder mit jungen StartUps, die erst am Anfang ihrer Reise stehen – Vielfalt ist der Schlüssel zu einer innovativen und nachhaltigen Zukunft.
Das Inclusive Minds Lab wird auch weiterhin in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner*innen an diesen Themen arbeiten, um Unternehmen und Organisationen zu unterstützen, die Vielfalt als festen Bestandteil ihrer Unternehmenskultur zu verankern. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Jahren weitere Kooperationen zu vertiefen, neue Impulse zu setzen und das Bewusstsein für die Chancen, die Inklusion und Vielfalt bieten, weiter zu stärken.
Die Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit LeineBiz und der UNLEASH haben uns einmal mehr gezeigt, wie bereichernd der Austausch mit unterschiedlichsten Akteur*innen ist – und wie viel Potenzial in kreativen Ansätzen steckt, um neue Wege in der Arbeitswelt von morgen zu gehen.